Drogeriemarkt: Die SPD macht Druck

Veröffentlicht am 21.02.2013 in Presse
 

SPD und Jusos machen Druck in Sachen Ansiedlung eines Drogeriemarkts.

„Notfalls müssen halt die Vorgaben des Stadtentwicklungskonzepts geändert werden“, sagen SPD-Stadtrat Josef Hierl, Ortsvorsitzender Michael Sinzinger und Juso-Chef Martin Beiderbeck.

„Seit der Schließung der Schlecker-Drogeriemärkte in Parsberg und Lupburg im vergangenen Jahr gibt es keinen Drogeriemarkt mehr zwischen Nittendorf und Neumarkt. Die beiden Orte liegen immerhin 60 Kilometer auseinander“, sagt Josef Hierl, Sprecher der Stadtratsfraktion von SPD und Grünen.

Er habe die Erfahrung gemacht, dass sich nach mehreren Monaten ohne eine umfassende wohnortnahe Versorgung mit Drogerieartikeln die Beschwerden von Bürgern häuften. In Parsberg gebe es zwar sechs Lebensmittelmärkte innerhalb und außerhalb der Stadtgrenzen, aber keinen einzigen Drogeriemarkt.

SPD-Stadtrat Josef Hierl, Juso-Chef Martin Beiderbeck und SPD OV-Vorsitzender Christian Sinzinger (v. l.) wollen möglichst schnell einen Ersatz für die geschlossenen Schlecker-Märkte nach Parsberg holen. Foto: Tost

„Mit der Ansiedelung in Parsberg haben wir ein größeres Problem“, stellt Hierl fest. Denn: „Laut Bürgermeister Josef Bauer darf sich nämlich nur in der Stadtmitte ein Drogeriemarkt ansiedeln, so wie es im Stadtentwicklungsprojekt von 2010 festgeschrieben ist. Das wird sehr schwierig werden, wenn man sich die neuen Drogeriemärkte betrachtet.“

Laut dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Christian Sinzinger lägen die Anforderung der Drogeriemmarkt-Ketten bei einer Verkaufsfläche von 500 Quadratmetern plus 120 Quadratmeter für Lager- und Personalräume. „Außerdem muss Raum für 50 Parkplätze sein“, habe er recherchiert. Da werde es in der Innenstadt sehr eng.

„Unsere Städteplaner von der iq-Projektgesellschaft in München, allen voran Dr. Robert Leiner, haben diese Situation für Parsberg falsch eingeschätzt und bewertet, als sie im Stadtentwicklungskonzept von 2010 festlegten, dass ein Drogeriemarkt innenstadtrelevant und deshalb in der Stadtmitte anzusiedeln ist“, zeigt sich Josef Hierl überzeugt. Das sei ein Fehler, den er schon bei der Verabschiedung des Konzepts kritisiert habe und der unbedingt korrigiert werden müsse.

„Deshalb müssen der Bürgermeister und der Stadtrat sehr schnell eine Entscheidung treffen und das Stadtentwicklungskonzept ändern“, fordern Hierl, Sinzinger und der Juso Martin Beiderbeck. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich ein Drogeriemarkt in einer Nachbargemeinde ansiedle.

Bei der Erweiterung des Stadtentwicklungskonzeptes für den Standort Möbelhof im Mai vergangenen Jahres hätte man diese Möglichkeit gehabt, betont Josef Hierl.

Aber anstatt die Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Drogeriemarkts auch außerhalb der Innenstadt zu schaffen, habe man zwei Lebensmittelmärkte genehmigt, kritisiert der SPD-Stadtrat den damaligen Beschluss.

„Ich fordere deshalb den Bürgermeister auf, bereits in den nächsten Stadtratssitzungen den Beschluss herbeizuführen, dass sich ein Drogeriemarkt auch außerhalb der Stadtmitte ansiedeln kann“, sagt Hierl.

Falls jedoch die Möglichkeit bestehe, einen Drogeriemarkt in die Innenstadt zu bekommen, würde das die SPD sehr begrüßen, betont er. Allerdings sollte man sich angesichts der dringenden Notwendigkeit auch andere Möglichkeiten offenhalten.

Mittelbayerische Zeitung vom 21.02.2013 von Peter Tos

 

 
 

 

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